Entschuldigt die lange Schreibpause, ich musste intensiv faul sein und konnte daher nicht schreiben. Nunja, ich bin zurück von meinem Trip und begeistert. Wie bereits angekündigt bin ich am letzten Sonntag gen Riga und Tallinn aufgebrochen. Aller Anfang ist ja bekanntlich schwer und so stand ich gleich zu Beginn ziemlich dumm am Bahnhof in Tampere rum und wartete auf den Shuttlebus zum Flughafen der Sonntag nicht fährt. Zum Glück kenne ich hilfsbereite Menschen die mich in so einer Situation retten und zum Flughafen fahren können. Danke Philipp, ohne dich wäre mein Trip recht kurz ausgefallen. Nunja, Startprobleme überwunden, Ankunft 22.20Uhr in Riga. Um dort vom Flughafen in die Innenstadt zu kommen drängte ich mich einer ERASMUS-Reisegruppe aus Oulu auf, die wohl ungefähr das gleiche vor hatte. Also teilte ich mir mit denen ein Taxi bis zu deren Hostel um dann von dort zu meinem zu finden. Nach ein wenig nächtlichem Rumgeirre fand ich das dann auch. Der Hostelmanager war ein Spitzentyp aus Kanada, Weltreisender und bei Couchsurfing unterwegs. Ergo gab es erstmal Bier und Reisetipps. River (ja, das ist ein Name) legte mir dann auch nahe, nach Tallinn zu trampen, weil er das immer so macht und es ziemlich einfach wäre. Dazu gleich mehr. Am Montag ab es dann Sightseeing in Riga. Glücklicherweise gibt es dazu auch kostenlose Stadtführungen. Die war sehr interessant, da sie nicht nur die Hauptsehenswürdigkeiten zeigt, sondern auch weniger bekannten Dinge wie zum Beispiel den Schwarz-Markt. Ich wusste auch nicht, dass man auf den Schwarzmarkt wie auf einen Wochenmarkt gehen kann. Aber ich weiß jetzt wo Kabeltrommeln landen, wenn sie auf Baustellen gestohlen werden. Die gab es im Wühltisch gleich am Eingang. Die Polizei fuhr auch gerade vorbei, vermutlich um die Monatsrate abzuholen. Sehr russisch, das Ganze. Ich schloss mich danach einer kleinen Reisegruppe (2 Deutsche, ein Österreicher) aus Linköping an und es ging auf eines der höchsten Gebäude Rigas, dem Kulturpalast oder auch „Stahlins Birthday Cake“. Sehr dubioses Personal haben die da. Eine kleine, buckelige, alte Frau begrüßte uns mit Worten, die wir nicht verstanden und anschließend führte uns eine weniger buckeliger aber trotzdem sehr seltsamer alter Mann zur obersten Etage und zu einer Spitzenaussicht über Riga. Nur das Wetter war etwas gegen uns. Später am Tag traf ich mich dann noch mit einer Rigaerin, die ich über Couchsurfing (das ist keine Flirt-community…) gefragt hatte, ob sie mir noch was von Riga zeigen könnte. Neben ziemlich viel Regen gab es dann am Ende noch 1-2 schöne Fotos von Riga im Dunkeln und mit Licht. Nachts ging es dann nochmal mit der Linköpping-Gang in 2 Bars. Montag Nacht in Riga ist aber nicht so empfehlenswert. Außer unfreiwilligen Bekanntschaften mit bekifften Künstlern und übernächtigten DJs war nicht viel los.
Das war es dann mit Riga und das Projekt für Dienstag war, nach Tallinn zu kommen. Da ich sowas noch nie gemacht habe und River vom Hostel mich so dafür begeisterte, versuchte ich mich im Trampen. Leider hatten die Rigaer Autofahrer wohl andere Pläne als mich mit nach Tallinn zu nehmen. Mehrere Fahrer wollte mir mit wirren Handbewegungen wohl klar machen, dass sie keine Tramper mögen. Es war sehr kalt und ich hatte keine Handschuhe. Aber nach nicht mal 3h Frieren kam dann auch schon jemand der mich mitnahm. Rasmus, IT-Mensch aus Tallinn nahm mich dann nicht nur die ganze 4h Fahrt mit, er erzählte sogar noch einiges über Estland und Tallinn (wusstet ihr das Skype in Estland entwickelt wurde) und machte in Tallinn noch eine Stadtrundfahrt für mich. Sehr schöne Sache, Spitzentyp.
Abends traf ich mich dann erst mit einer Gruppe Menschen aus Tampere und traf in einer Kneipe meine Taxifahrgemeinschaft aus Riga wieder. Zwischen Gruppe 1 und 2 kam ich dann auch noch dazu einige Nacht-Fotos von der Altstadt zu machen. Könnt ihr dann bei Flickr mal angucken. (Und kommentieren!)
Der nächste Tag bestand dann wie in Riga aus einer kostenlosen Stadttour. Tallinn ist wirklich eine äußerst schöne Stadt, sehr viel westlicher als man wohl vermutet. Und laut Reiseführung spukt es wohl in jedem zweiten Haus in der Altstadt. Geister scheinen im Baltikum allgemein ein beliebtes Thema zu sein. Angsthasen. In der Nacht beim Fotomachen hat jedenfalls niemand gespukt. Nach der Stadtführung musste natürlich auch noch etwas Aussicht sein und wir stiegen auf den höchsten Turm von Tallinn. Spitzenaussicht. Gibt es auch Bilder von, die kommen dann zu Flickr. Es folgte ein kurzer Ausflug in Richtung Alkoholfachgeschäft um dort noch estnischen Wodka zu holen, man brauch ja schließlich auch ein Souvenier. Gesagt getan, ab aufs Boot und rüber nach Helsinki, die Möhn wartete ja schon. Tallinn und das Wetter waren dann noch so nett mir zum Abschied noch Abendhimmel über der Stadt von der Fähre aus zu gönnen. Sauberes Ende, ich vermute fast, dass ich bald nochmal nach Tallinn reisen werde. Schwer zu empfehlen!
Puh, der Artikel ist etwas lang geworden. Ich hoffe es war nicht zu anstrengend ihn zu lesen. Der nächste wird kürzer, verprochen.
nimm mich mit, nimm mich mit zur zweiten Tallinn Reinse!!
pacer, spitzenblog! les ihn jedesmal mit voller begeisterung und denke mir: ich will auch reisen!!!!!!! sauerei…aber ich gönns dir ja! weltklasse…
übrigens, das mit dem bildle von dem see…damals, das wollt ich haben…die ulli aus ilmenau oder besser die ulli in würzburg jetzt gerade…
viel spass noch bei deinen unternehmungen! lass mehr von dir hören!
sehen uns dann sicher bald mal im guten alten ilmenau!
beste grüße, ulli
ps: super bilder!