Welch interessantes Wochenende das doch war. Wie bereits angekündigt, ging es auf Tour nach Stockholm. Aber nicht auf irgend eine Tour, nein, das ganze hieß „Love Boat of the Caribbean“ und war eine typisch finnische Sauftour im großen Stil. Wer schon einmal mit einer Fähre im skandinavischen Raum gefahren ist, der hat es vielleicht schonmal erlebt: ein Teil der Fahrgäste dort, Altersgruppe 20-30, aus Schweden oder Finnland, lässt sich mit Duty-Free-Alk zulaufen und benimmt sich dementsprechend gut. Diesen Teil hat auf Hin- und Rückfahrt nach Stockholm dann unsere Reisegruppe übernommen. So verlies am Donnerstag Nachmittag eine 250Studenten-Reisegesellschaft per Bus Tampere in Richtung Turku zur Fähre. Dass die ganze Veranstaltung kein Spaß ist, sondern wirklich was geschafft werden sollte, wurde gleich im Bus klar gestellt:es wurde eine Flasche Wodka verlost, die den Bus nur leer verlassen durfte. Musikalisch begleitet wurde das ganze vom Titellied der 80er Serie Love Boat. In Dauerschleife. 3 Stunden Fahrt. Super.
In Turku angekommen ging es natürlich nicht gleich aufs Schiff, es musste erst noch eine wichtige Aufgabe übernommen werden: Turku als Erzfeindesstadt von Tampere hat natürlich keine Berechtigung, zum Finnischen Festland zu hören. Und
da liegt es auf der Hand, dass man durch gleichzeitiges Hüpfen auf dem Marktplatz versucht Turku vom Festland zu trennen. Also Busse zum Markt, 250 Leute raus, 10 Mal hüpfen, weiter gehts.
Die lustige Bootsfahrt begann dann mit einem All-You-Can-Eat-and-Drink Buffet. Was für ein Fest. Unsere Tutoren kamen ihrer Vorbildfunktion nach und fingen als erstes laut an Trinklieder zu singen. Danach ging es in die Kabinen weiter trinken, wer mutig und besonders musikgeschmacksresistent war besuchte auch die Bord-Disko. Wir wurden in eine Kabine mit einem Koreaner und einem Franzosen eingeteilt. Der Koreaner war ein TiptopTyp, Basketballer und auch noch sehr nett, der Franzose war ein Komplettausfall. Sowas unfähiges habe ich lange nicht gesehen. Er kannte weder Köln noch München und wusste nicht, dass es in Deutschland Berge gibt. Als der Koreaner namens Duck Joo meinte, sein Spitzname wäre DJ, stellte unser kompetente Franzose dann auch noch fest, dass DJ aber in Frankreich (ja klar, nur da) DiscJockey hieße. Nach dieser Bemerkung wollte ich ihn gern über Bord werfen. CiL wollte das vermutlich schon 3 Bemerkungen früher. Schwamm drüber.
Um 6.30 Uhr morgens lief das Schiff im Stockholmer Hafen ein, wer die Augen schon oder noch offen hatte, genoss die Morgendämmerung zwischen Meer und Stadt. Nicht ganz schlecht.
An Land angekommen, begann die Busfahrt mit Sonnenaufgang über Stockholm. Diese Mischung aus Romantik, hinterlegt mit der Geräuschkulisse besoffener oder schwer verkaterter Bustouristen, das war schon was. Es folgte eine Sightseeingtour per Bus durch die Stadt, Reiseleitung übernahmen die nicht ganz so fitten Tutoren. So wurde zu erstaunlich vielen Sehenswürdigkeiten ein Zusammenhang mit ABBA hergestellt. („The 3 Crowns of Sweden represent 3 of the 4 ABBA members. This is the National Museum, a big ABBA exhibition.“)
Der Rest des Tages wurde individuell genutzt. Nachdem wir die erste halbe Stunde brauchten um den Franzosen los zu werden, war das ganze auch recht entspannt. Ein bisschen Altstadt, Schloss, Regierungsviertel und am Ende noch Einkaufen auf der Tourimeile. Und an dieser Stelle mal ein Wort zu den Superhübschen Stockholmerinnen und Stöcken: IHR SEHT ALLE GLEICH AUS! Es scheint eine von oben angeordnete Kleiderordnung zu geben: Männer müssen demnach alle Röhrenhosen tragen, Frauen Leggins mit sehr kurzem oder keinem Mini-Rock. Verdammt nochmal, die sehen alle aus wie eine Mischung H&M-Models und einer Indieband die ich nicht hören möchte. Und die Männer brauchen genauso lang mit ihren Haaren wie die Frauen. Mein Bild von den nachahmungswürdigen Schweden ist jedenfalls dahin. Eine Stadt voller Fashionvictims ist mein neues Bild von Stockholm. Trotzdem muss ich hier nochmal her. So ganz so schlecht ist die Stadt wirklich nicht. Das nächste mal vielleicht mit Nachtleben.
Apropos Nachtleben. Da war ja noch die Rückfahrt. Diesmal war Piratenparty angeordnet. Es muss toll sein, wenn man als normaler Mensch den Fahrstuhl zu seiner Kabine nimmt und sich plötzlich inmitten einer besoffener Horde Piraten wiederfindet. Ein Kleinkind fing an zu heulen. Trotzdem war es lustig. Trotzdessen, dass die Schiffsecurity 3 oder 4mal die Party unterbrach, da der Genuss von Duty-Free-Artikeln auf dem Schiff offiziell verboten war. War wohl nicht ganz so streng, dieser Verbot. Die Fahrt endete mit Morgendämmerung auf dem Schiff und auf der Heimfahrt im Bus schlief bis auf den Busfahrer (hoffe ich mal) jeder. Zufrieden, immernoch müde und mit 2 Kisten Dosenbecks vom Duty-Free-Shop im Gepäck, kamen wir morgens um 10 wieder zuhause an. Spitzentour und wieder was gelernt über die finnische Reisekultur.
T.
Und nu Bülder:
And some more Pictures: Klick
Sehr geehrter Herr T. Patzer!
Das Bild der rumkaspernden Cil zerstört die Dynamik deines Blogs und sollte umgehend entfernt werden!
(hiermit wurde die Kommentarfunktion getestet)
Liebah Tobi,
isch wollte nur ma sagen: I really appreciate your blog Punkt
Un immer so schöne Fotos am Start, Donnerlittchen!
Grüße aus LE
– steht doch schon oben, wer das war –
P.S.: Ich arbeite an meiner comment-Funktion, um dort bald was ähnliches lesen zu können, höhö