Archive for September, 2009

Luxus-Lernort Tampere

Freitag, September 11th, 2009

Die erste Woche Studium sind nun rum und nach ersten Misserfolgen (mein Learning Agreement hätte einem Kunst-Lehramt Studenten hier wohl genauso geholfen) habe ich nun eine paar gute Kurse gefunden und ich habe soetwas wie einen Stundenplan. Und wenn man einmal weiß, welche Kurse man machen kann und welche nicht, dann eröffnet sich einem auch, warum die Skandinavischen Länder im internationalen Bildungsvergleich soweit vorn liegen. Nicht nur, dass die Uni ganz fürchterlich gut mit allerlei Technik ausgestattet ist (z.B. Beamer in wirklich jedem Raum), nein auch die Lehrenden sind dicke mit den Studenten. Die Vorlesungen werden meist von 2 Leuten (Prof und Assi) gehalten und schreibt man eine Mail an einen Prof, dann hat hat man sofort innerhalb des nächsten Tages eine Antwort. Ein nächstes Highlight war die Führung durch die Uni-Bibo. Erstmal gabs eine Spitzeneinführung durch das Personal: die gute Frau hat uns sogar den Kaffeeautomaten erklärt. Es kann jeder mit Rucksack in die Bibo, ohne wie in Weimar als potentieller Buchdieb verdächtigt zu werden, man kann sich Laptops ausleihen, falls einem die Stühle vor den Computern zu ungemütlich sind und man lieber auf eine der Liege-(!!!)Couchen möchte um mit den Füßen oben und `nem Käffchen dazu eins der 100 000 e-books zu lesen…was soll man dazu sagen, schlecht ist es hier nicht.

Sport mach ich derzeit übrigens auch ein bissl. Ich war gestern zum ersten Training des Basketballteams an der Uni und kann mich heute kaum bewegen. Ziemlich lange Pause und ziemlich hohes spielerisches und athletisches Niveau passen ganz schlecht zusammen. Das Team ist echt stark, ich würde es mal in Richtung 2. Regionalliga einordnen. Nebenbei werd ich auch noch superfit durch den Sweat-Club. Nein diesmal keine Sauna, Kreistraining bei dem ich die Woche am Ende nur noch in die Umkleidekabine kriechen. (Ich weiß auch nicht warum ich das in den Blog schreibe)

Ach eins noch: herzlichen Glückwunsch an alle diejenigen, die sich nie im Leben für Frauenfußball interessiert haben und auf einmal feiern, dass WIR Europameister sind.

Soweit, Grüße aus H-Town wie man hier sagt. Dem Ghetto am Wald- und Seen-Rand von Tampere.

Erter Unitag- Slowmotion

Montag, September 7th, 2009

Da will man sich schon weiterbilden (auch bekannt als, ich finde keine besseren Kurse) und besucht eine Architekturvorlesung und man bekommt den Rudolf Scharping (für Bauings und IuUler: den Brannolte) unter den Lehrenden. Vorlesung und Seminar an einem Stück, lockere 3h, die jemand mit normaler Sprechgeschwindigkeit (ich geh nicht von mir aus, ehrlich) in maximal 2h geschafft hätte. Das Allerschlimmste: durch das akademische Viertel plus das zusätzliche Architektenzuspätkommen, schaffe ich es nicht rechtzeitig zum Basketballkurs. Nächste Woche lauf ich mich dann schonmal warm während der Mensch noch redet.
Ich hoffe die ruhigen Finnen können auch noch schneller. Nächster Versuch ist morgen zum AE for CE- Advanced English for Civil Engineers.
Im übrigen ist mein Learning Agreement ziemlich inhaltslos geworden, da die Bauingenieurfakultät dieses Semester großzügig auf viele englischsprachige Kurse verzichtet haben. Es leben die Wahlfächer!

T.

Fuksis, internationales Essen, Sauna, Flitzen

Sonntag, September 6th, 2009

Die Spinnen die Finnen. So ein hochwertiger, ausgeklügelter Spruch kann nicht von Ungefähr kommen. Ein Blick auf das Studentenleben in Tampere dient da auch sofort mit ein paar Beispielen. Der gemeine TUT-Student trägt zu universitären Veranstaltungen traditioneller Weise einen Overall. Ja, so ein Ding zum für Automechaniker und Kollegen. Das soll wohl in den 80ern eingeführt worden sein. Damit das nicht ganz so albern aussieht tragen sie dazu von Mai bis Ende September eine Kapitänsmütze. Sieht gleich viel seriöser aus. Die Overalls haben je nach Fakultät (hier: Gilden) unterschiedliche Farben. Wer Pech hat ist in der Textilindustrieirgendwas-Gilde und darf Rosa tragen.
Ganz klar, dass man eine solch würdige Kluft nicht einfach hinterhergeworfen bekommt, sondern dass man sie sich als Ersti/Freshman, hier Fuksie genannt, hart verdienen muss. Dafür haben alle Fuksis (ja auch ich) einen Fuksie-Pass, in dem jede Menge studentischer Tätigkeiten aufgelistet sind, irgendwo zwischen in Prolldiskos gehen (erledigt, is klar, 8 Punkte) und Master-Arbeit schreiben, die man absolvieren sollte. Je nach Tätigkeit gibt es dafür Punkte. Am Ende des Jahres muss man 300 Punkte haben. Für ein halbes Jahr, also meinen Fall reichen 180. Soviel mal nebenbei zum Studentenleben.

Gestern endete unsere Ausländer-Studenten-Einführungswoche mit einer „International Food Party“ gefolgt von einer Saunaparty. Bei der Essensfeierei sollten sich aus jeder Nation Leute zusammenfinden, etwas Landestypisches kochen und das in die Mensa bringen, wo dann jeder jedem alles wegessen durfte. Ich habe tatsächlich auch 2 Deutsche für ein Kochteam gefunden, Chemnitzer auch noch. Einzige Idee die wir hatten und umgesetzt haben, waren Quarkkeulchen. Nicht ganz aus meiner Gegend, aber die Jungs haben das hinbekommen. Beim Fressgelage sollte man dann später abstimmen, welche Nation am besten gekocht hatte. Die Deutsche Küchenfront, bestehend aus Hackklopps, Kartoffelsalat und 3 verschiedenen Quarkkeulchensorten, gewann erwartungsgemäß nicht. Ich stimmte für die Mexikaner, beinahe noch für den Kanadischen Kuchen. Top Favoriten waren wie immer Frankreich und Italien, die Tschechen bestachen mit Becherovka und die Asiaten hatten mal wieder die 8 und die 12 mit Reis. Es sah zumindest aus wie bei meinem Glutamatdealer am Frauenplan. Am ende gewannen, meiner Meinung nach unverdient, die Türken (zumindest nicht mit dem Set-up). In Anbetracht der Mehrzahl Türkischer Teilnehmer und der Möglichkeit sich selbst zu wählen, kann man ja auch skeptisch werden.
Bis zum Rand gefüllt mit teilweise wirklich gutem Essen ging es nun auf zur Teekkari-Sauna zur großen Saunaparty. Man konnte sich dabei entscheiden, ob man trinken und tanzen oder trinken und saunieren will. Der eindeutig bessere Teil war das Saunieren. Jeder Finnnische Student besitzt im Übrigen ein Buch namens Rasputin, in dem jede Menge Trinklieder stehen, da man in finnischen Saunapartys immer laut singen muss. Melodie ist kein Muss, Textsicherheit auch nicht, aber laut muss es sein. Später wurden wir von unseren Tutoren noch in eine weitere angebliche Tradition eingeweiht: statt der normalen Abkühlung nach dem Saunagang, macht man eine Joggingrunde bis zur Mitte des Campus, 3 Runden um den Obelisken der dort steht, und zurück. Natürlich ohne lauferschwerende Klamotten. 10min später winkte auch schon eine 15Mann-Gruppe, barfuß bis zum Hals, den Überwachungskameras auf dem Campus zu. Weitere 10 Punkte in meinem Fuksi-Pass, jawoll.
Ich glaube, lange wird meine nächste Saunaparty nicht auf sich warten lassen.

Aktueller Fuksi-Punktestand: 67.

Pub crawl

Freitag, September 4th, 2009

Der Eintrag zum Pubcrawl muss aus Katergründen leider abgesagt werden. War vermutlich ganz gut.

Schöner See und Assidisco

Mittwoch, September 2nd, 2009

So würde ich mal den gestrigen Abend zusammenfassen. Am späten Nachmittag begann das Ganze mit einem Picknick an einem See. Ich glaube hier endet eh jedes Picknick an einem See, der Name Seenfinnland ist sicher nicht ganz unberechtigt. Leider waren die meisten Leute nicht mit ausreichend Essen ausgestattet und mussten die Zeit mit Bier rum kriegen. Das ging eigentlich ganz gut. Da derzeit noch Sommer ist und das ein Badesee ist, wollte ich mich nicht von den Temperaturen (15C°, n bissl kalter Wind) beirren lassen und auch baden. Von den 200 Leuten die mit waren wollten aber komischerweise nur 10 weitere ins erfrischende Nass. Die 190 sollten mit ihrer Entscheidung besser dran gewesen sein. Man lernt ja immer dazu.
Anschließend gingen die nun angetrunkenen Leute gemeinsam zum nächsten Ort, an dem der Programmpunkt „Pool and Karaoke Night“ stattfinden sollte. ‚Nur war mit Pool Billard gemeint und die Karaokemaschine war kaputt. Übrig blieb rumstehen oder sitzen und trinken. Weil das nicht so aufregend war, folgten wir unsere beiden Tutoren Johanna und Yirgit auf eine finnische Semesteranfangsparty. Und was wir da zu sehen und hören bekamen war zumindest unterhaltsam. Um 22.00 war der Laden voll wie ein indischer Zug (den Vergleich ist mir freudscher Weise durch meine temporären Mitbewohner in den Sinn gekommen), die Finnen noch viel voller und die Musik erinnert an den Hühnerhof zu seinen besten Zeiten. Lustig wars, aber nach 2h habe ich dann doch die Flucht ergriffen. Fotos gibt es von solchen Veranstaltungen selbstverständlich nicht.
Heute geht es weiter mit den „Campus-Olympics“, bin mal gespannt was die vorhaben, Alkohol-doping ist jedenfalls ausdrücklich erlaubt.

erst relativ warm, dann eher kalt
schwung

DSC_0017

schön wars

schön wars

Zu faul Bilder hochzuladen

Dienstag, September 1st, 2009

Ja, das bin ich. Aber zum Glück gibts die Möhn, die weitere Bilder, die ich in Helsinki gemacht habe, hochgeladen hat. Die ersten zehn sind von mir,die danach  kann man sich aber sicher auch mal anschauen:

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